Charles Darwin zum 200.: 

Alles, was er noch nicht wissen konnte!

 

Nun berichtet dem Charly, bitte sehr,

wo kamen denn wir Menschen her?

       

        Ein Meteorit, ein schauriger,

        bracht den Tod der Dinosaurier:

        In einem großen Feuerball

        verbrannten die Schachtelhalmwälder all.

        Die Sonne war verdeckt durch Qualm und Rauch,

        so wuchs kein Futter für Dinos Bauch.

 

        Fast alles Leben zu Land war verdorben,

        die großen Saurier ausgestorben.

        Nur ihre Knochen in der Erde Gestein

        und ein Iridiumband silbrig und fein

        belegen seit 65 Millionen Jahren

        welcher Wandel dem Leben einst widerfahren.

 

        Nur wenige überlebten allhier;

        Darunter auch kleines Säuger-Getier.

        Sie hatten sich in Nischen versteckt

        und, als die Katastrophe vorüber, die Welt neu entdeckt.

        ''Alle Saurier tot! Jetzt sind wir dran!

         Wir machen uns die Erde untertan!''

 

        Säuger legen nicht Eier wie Fisch, Vogel, Lurch und Echs'.

        Das Kind reift im Mutterleib als neues Gewächs.

        Kein Säuger muss brüten, ums Gelege sich sorgen.

        Der Nachwuchs bleibt geschützt, vor Feinden verborgen.

        Nur Viren und Mikroben schleichen auf Wegen,

        um heimtückisch Krankheiten zu erregen.

 

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         Einst waren Südamerika und Australien nicht von Afrika getrennt:

        ''Gondwanaland'' war der Südkontinent.

        Erdbeben und Vulkane mit gewaltiger Macht

        bewirkten, dass Gondwana auseinander gekracht.

        Immer weiter wurde Süd-Amerika nach Westen getrieben -

        Wie Sahnehäubchen auf Kaffee. So wird's beschrieben.

 

        Was auf Gondwana den Weg ins Leben fand,

        gedieh auf all der Kontinente Land.

        So finden Forscher in unserer Zeit

        Dino-Knochen überall verstreut.

        Doch getrennt wuchs auf, was später geschaffen:

        So lebten nur in der Alten Welt  Menschenaffen und Giraffen.

 

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        Gib acht, jetzt wird dir anvertraut,

        worauf sich alles Leben baut.

        Ob Glühwürmchen, Lilie oder Mensch ist das Ziel:

        Erbträger ist das DNS-Molekül.

        Du willst das   g a n z e   Wort, das ungeheure?

        Na gut: Desoxyribo-Nuklein-Säure!

 

        Sollte dich wer nach dem größten Wunder der Erde fragen,

        so antwort' getrost ihm ohne zu zagen:

        ''Verschlüsselt durch 4 Buchstaben nur

        liegt der ganze Reichtum belebter Natur!''

        Ob Bakterium oder deines Körpers Zellen

        ist was es ist, durch den genetischen Code, den universellen.

 

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        So hüpfte also der Klein-Säuger-Verband

        vergnügt auf von Dinos befreitem Land.

        An Arten gab es noch nicht sehr viele.

        Aber das Potenzial reichte für große Ziele.

        Der ganze Aufwand sollte sich lohnen.

        Viele' Jahre gab's Zeit: 65 Millionen.

 

        ''Hallo, Freunde, es wär doch zum Lachen,

        wenn wir nichts Tolles aus dem Erbgut machen!

        Jeder muss es nur ganz wenig verändern -

        je nach Bedingungen in den verschiedenen Ländern.''

        ''Weil ich als Bär in den Hohen Norden will,

        lass' ich mir wachsen ein dickes Fell.''

 

        ''Ich wühle als Maulwurf unter der Erde.''

        ''Wir laufen um die Wette als Antilopen, Rehlein und Pferde.''

        ''Ich werde ein gemütliches Schwein.''

        ''Wir wollen Affen und Menschen sein!''

        Zwar ist nicht jeder ans Ziel gekommen,

        doch die Entwicklung hat ihren Verlauf genommen.

 

 

        Es interessiert ein Menschenkind

        wie wir nun selbst  s o   geworden sind:

        Aus einer Art Spitzhörnchen, das zeigen die Daten,

        entwickelten sich langsam alle Primaten.

        Vor (ca.) 6 Mill. Jahren der Schimpanse vom Wege abzweigt.

        Seine DNS noch zu fast 99 % der unseren gleicht!

 

        Und wieder hat die Erde gekracht

        und Ostafrika eine Bruchrinne gebracht.

        Westlich blieben die Affen auf des Regenwalds Bäumen.

        Doch östlich in der Savanne weiten Räumen

        da mussten sie, wollten sie überleben,

        sich auf die Hinterbeine erheben.

 

 

        Unsere Vorfahren mussten sich schon sehr recken,

        um Nahrungsmittel zu entdecken.

        Die ersten, die sich beim Lauf zweier Beine bedienen,

        das waren die Australopitecinen.

        Davon hat es vor 4 bis 2 Mill. Jahren mehrere Arten gegeben.

        Dann fing auch der Homo an zu leben.

 

 

        Zuerst Homo habilis, Hirnvolumen 600,

        heißt ''der Geschickte'', was kaum verwundert;

        er schlug von Steinen sich Schaber und Messer.

        Das war hilfreich für den Wildfleisch-Esser.

        Der Kehlkopf bekam eine tiefere Lage,

        das verbessert das Reden, gar keine Frage.

 

 

        Homo erectus, ab 850 ccm Hirn unterm Dach,

        zog vor ein-einhalb Millionen dem Wildbret nach

        aus Afrika fort. Selbst in China hinten

        sich seine Schädelreste finden.

        Doch ob durch Krankheit, Hunger, Kälte,

        auch der Erectus starb aus in Bälde.

 

 

        Ein afrikanischer Stamm vergrößerte sein Hirn immens

        und ward zum Homo sapiens.

        Auch der Neanderthaler war so einer.

        Doch selbst von denen überlebte keiner.

        Ein ständiges Vergehen und Werden

        ist Bestandteil des Lebens auf unserer Erden.

 

 

        Vor ca. 125.000 Jahren

        überlebte eine Gruppe, unser aller Vorfahren.

        Ob ihr Immunsystem besser, als andere starben,

        oder ob ihnen allein die Essensvorräte nicht verdarben?

        Die Antwort ist nirgends fest geschrieben.

        Doch ihre DNS ist uns geblieben.

 

        Aus mitochondrialer DNS, einer speziellen,

        (sie ist überschaubar und sitzt in Organellen)

        haben die Genetiker gelesen:

        Unsere Ahnfrau, Ur-Eva, ist in Afrika gewesen.

        Ganz gleich, wo du lebst, in welchem Land,

        über sie sind wir alle letztendlich verwandt.

 

 

        Es wundert dich, wie das mag gehen,

        da wir doch ziemlich verschieden aussehen?

        Eine Eiszeit hielt viel Wasser an den Polkappen gebannt;

        eine Dürre in der Folge - quer durchs afrikanische Land

        schuf einen Wüstenriegel, die Sahara.

        Über 80.000 Jahre war kein Durchkommen da -

        Nicht für Mensch, nicht für Herden und Horden.

        Wer im Süden war, blieb dort, die anderen im Norden.

 

 

        Die Sonne, wie ein jeder weiß,

        knallt südlich der Sahara besonders heiß.

        Wollten dort die Menschen nicht an Hautkrebs sterben,

        mussten sie dunkle Haut erwerben.

        Doch die es nordwärts trieb, gar in Sonnen-arme Lande,

        die wurden zur blass-blonden Mangelmutante.

 

 

        (Anm: Als Mangelmutante bezeichnet man

        eine DNS, die etwas nicht mehr kann.)

        Es ist kein Verdienst und kein Versagen,

        welche Hautfarbe die Menschen tragen,

        sei sie rot, weiß, gelb oder braun.

        Wichtig sind hingegen Verständnis und Vertrau’n.

 

                                                                                    

 

 

 

                        Nachbemerkung zur Kultur:

 

        Aus der Steinzeit erhielten sich kräftige Spuren

        von den ersten menschlichen Kulturen.

        Aus Mammutzahn eine Nähnadel vor 18.000 Jahren

        verhalf zu dichten Zelten europäischen Vorfahren.

        Die Höhlenmalerei in Altamira und Lascaux

        machen noch heut den Betrachter froh.

        Das allererste Musik-Instrument

        man aus dem Schwabenlande kennt.   

 

(  ©  Thea Derado)