Wieso erst mit 68 Jahren das erste Buch? (Nicht um eine 68erin zu sein!) wink

 

Unterschwellig war der Wunsch, „zu schreiben“ – ohne genaue Vorstellung, wie das zu bewerkstelligen sei, seit früher Jugend da. Besonders, seit ein junger Schriftsteller eines meiner Tagebücher gelesen hatte und meinte, ich müsse bestimmt mal schreiben. Wenn nicht heute, dann morgen.

Bis zum „Morgen“ dauerte es ein halbes Jahrhundert!

Jahrgang 1936, habe ich 1954 Abitur gemacht. Wem Nachkriegsjahre ein Begriff sind, der weiß: Das war nicht die Zeit für Blümchen-Berufe. Naturwissenschaften standen im Ruf, ihre Frau / ihren Mann ernähren zu können. Also Chemie-Studium, erst in Leipzig, dann in München. Am MPI für Biochemie, dem Butenandt-Institut,  entstand 1963mein erstes Buch, meine Promotionsschrift - mit dem eingängigen J Titel: "Über Amino-Analoge natürlicher Östrogene"  -  unter meinem Mädchennamen Köhler

 

Im August 1964 nach USA: u. a. Krebsforschung in Madison Wisconsin.   

Wieder zurück in München unterrichtete ich 1970 – 1990 an der amerik. Univ. of Maryland Chemie. Vorlesungen und Praktika. Zeitweise verkörperte ich das gesamte Chemistry-Department. (Auch ich ein Opfer der Wende)

  In der Zeit schrieb ich viele (nicht gezählte) Kurzberichte für die Naturwissenschaftliche Rundschau. 1995 ein längerer Artikel „Frühe Evolution von Eukaryoten“ (Zellen mit echtem Zellkern) – Ein Bericht über die Entwicklung  des Lebens auf der Erde vor 3,5 bis 4 Md. Jahren . (48/7 (1995); S. 265) Mein erster Kontakt zu VG-Wort resultierte daraus.  

 

Unter dem Pseydonym T. Hornado (im Staatsbürger) bzw. ganz ohne Namen (aus Rücksicht auf meine Leipziger Bekannten) erschienen zwei lange (jeweils über 5 Zeitungs-Seiten) Artikel von mir über die DDR:

1983 - zum 30. Jahrestag des Aufstands am 17. Juni 1953 - zweimal gedruckt: 

    a) Im Deutschland Archiv - Heft 6 (Juni 1983) "Die Verfolgung der Jungen Gemeinde im Frühjahr 1953" - und

    b) In Der Staatsbürger (Beilage der Bayerischen Staatszeitung)  "Frühjahr 1953 in Leipzig: Gegen den Strom

Mai 1985 "Da muss mer ganz tief durchahdmen!"    wieder  im Staatsbürger

 

In der Zeit tippte ich für meine Kinder Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend. Diese Collage hat meine Tochter irgendwann ausgegraben, die Grundlage für mein drittes Buch „Chemie und Irrsinn“.

 

 

 

Erst im Senioren-Alter fand ich Zeit und Gelassenheit zum beschaulichen Schreiben.

Wie ich dann zur Belletristik kam, ist von vielen Zufällen getragen.

Als das Manuskript (mehr als der doppelte Umfang des letztendlich gedruckten Textes) vorlag, dauerte es nochmals zwei Jahre, bis ich einen willigen Verlag fand: Den Salzer-Verlag, jetzt Kaufmann Verlag in Lahr.

Er verlegte meine zwei Romanbiografien:

   2005 Fanny Mendelssohn Hensel

   2007 Im Wirbel der Atome - Lise Meitner

2009, anlässlich des 600-jährigen Jubiläums der Leipziger Universität, erschien im Engelsdorfer Verlag „Chemie und Irrsinn“, Studienjahre in Leipzig 1954 bis 1958; Ein Plädoyer für freie Meinungsbildung“.

2011 im Eigenverlag ein Denkmal für die Generation unserer Mütter: „Nicht ohne Beruf“. Nur über Amazon oder über mich zu bezeihen.

Nun endlich 2016 das fünfte Buch! "Jeder läuft wohin's ihn treibt" - ein Neurodrama. Gewiss keine leichte Lektüre!

Erwähnenswert ist auch, dass meine ersten drei Bücher in Blindenschrift vorliegen! Die DZB (Deutsche Zentralbibliothek für Blinde und Sehbehindere zu Leipzig) hat die Texte als  Hörbücher eingelesen.

 

Mein Gedicht zu Darwins 200., über alles, was er noch nicht wissen konnte, ein Gedicht über die Entwicklung der Menschheit findet Ihr hier auf meiner Haus-Seite; zu Neudeutsch: home-page)

Beim Wendepunktverlag u. a. wurden viele meine Kurzgeschichten  in Anthologien aufgenommen. Eine Teilsammlung davon gibt es schon als e-book bei Amazon. Ich plane mehr ..

 

Seit 1965 bin ich mit Ivo Derado, einem Physiker und Kroaten, verheiratet. Wir haben zwei Kinder und vier Enkelinnen. Im Febr. 2018 hat ein Influenza-B-Virus ihn erwischt. Seitdem hat er Pflegegrad Vier! Wir wurschteln und so durch. Aber für Krativität ist da keine Platz! 

 

Wer hätte das gedacht: Mitten in der Corona-Krise haben wir am 15. Mai 2020 unseren 55. Hochzeitstag erreicht!